4 Erkennungszeichen reeller Anlehnung

#einssein-tipps anlehnung Oct 31, 2020
4 Erkennungszeichen reeller Anlehnung

Woran Du erkennst Du, dass die Verbindung zu Deinem Pferd eine reelle Verlass-Verbindung ist?

 

Ganz unabhängig davon, auf welchem Niveau wir reiten, wollen wir uns nicht alle auf unser Pferd verlassen können?

Wünschen wir uns nicht alle eine "Lebensversicherung" im Gelände und zugleich einen durchlässigen, motivierten Sportpartner im täglichen Ritt – und ggf. auch auf dem Turnier?

Tatsächlich können wir diesen Wunsch ganz leicht wahr machen!

Wie, das zeige ich Dir von Herzen gern…

Lass uns dafür zuerst einen Blick darauf werfen, wann Anlehnung reell ist und wann nicht.

Denn mach Dir bitte bewusst, wie es kein halb-schwanger gibt, gibt es auch kein „halb an den Hilfen stehen".

Dein Pferd ist entweder „dran und durchlässig“ oder nicht...

Der Unterschied zum Schwanger-sein ist, dass unsere Pferde nur "dran und durchlässig" bleiben, wenn wir unseren Part dafür erfüllen, immer wieder!

Mach es Dir bitte bequem!

Wir starten mit 4 Charakteristika reeller Anlehnung und ihren Konterparts, wenn sie nämlich schlicht nicht vorhanden ist.

ch überspitze dabei manches bewusst, achte bitte im Sattel Deines Pferdes auf die kleinsten Anzeichen und Ansätze wie einem kleinen Mogeln in den Ecken, einem leichten Zögern hier oder einem kurzen Stocken da…

 

4 Erkennungsmerkmale reeller Anlehnung:


#1 Durchlässige Rittigkeit statt unkontrolliertem Entziehen

"Mein Pferd ist träge, steif, schief oder verspannt, hektisch, kribbelig,…"

Vielleicht ist es Dir nicht einmal bewusst, doch wenn Du nicht auf der Hut bist, "stiehlt" Dein Pferd sich ganz allmählich von Deinen Hilfen weg – und entzieht sich bei nächster Gelegenheit Deinem Einfluss womöglich komplett…

Das Spektrum reicht von einem dezenten Aufgeben der Stellung bis zu dem Punkt, an dem es Dir deutlich spürbar von den Hilfen kommt, z.B. wenn

  • es auseinander fällt, sich bitten lässt und durch den Sand schlurft,
  • sich verspannt, sich festguckt oder angesichts der Fußgänger in der Ferne erstarrt,
  • in der Gruselecke an der Bandentür scheut oder nicht am Richterhäuschen vorbei will,
  • gern mal anzackelt oder gar unverhofft durchstartet
  • oder, oder, oder…

 

All das hört auf, wenn Dein Pferd reell in Anlehnung ist und sicher an Deinen Hilfen steht:

Fühl Dich souverän und sicher im Sattel Deines elastischen, rittigen Pferdepartners!

Wenn Deine Hilfen ungehindert wie "Strom" durch den Körper Deines Pferdes fließen, weil es sie willig "durchlässt" und prompt in die gewünschte Bewegung übersetzt…

Es behält Haltung, Richtung und Tempo eigenverantwortlich bei, auch wenn Du nicht jeden Schritt kontrollierst. Du kannst entspannt genießen, wie

  • geschmeidig, losgelassen, kraftvoll und dennoch leichtfüßig es sich unter Dir bewegt,
  • sich von hinten schließt, energisch mit den Hinterbeinen abfußt und leichtfüßig tanzt,
  • Genick und Rücken durchlässig hergibt, losgelassen schwingt und Dich weich sitzen lässt,
  • zufrieden abschnaubt und sich voll auf Dich konzentriert,
  • sicher an Deinem Sitz steht, sich sanft an Deinen Außenzügel schmiegt,
  • überall gelassen vorbei geht und sich voller Freude stolz präsentiert.

 

 

#2 Abrufbare Verlass-Verbindung statt Zufallsprodukt

"Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, wie ich mein Pferd an meine Hilfen reite."

Wenn Dein Reitlehrer oder Deine Trainerin Dir sagt: "Reite ihn mehr durch's Genick" oder "Stell sie tiefer ein", kommst Du dann sofort mit Deinen Hilfen durch?

Oder hörst Du in solchen Momenten schon mal "Pack ihn an! Jetzt mehr Bein! – Stell durch – halbe Parade – HALBE Parade – meeehr Bein – komm mal durch!!!" und weißt nicht wirklich, was Du dann eigentlich wann warum und wie tun musst?

Oder Du kommst eben nicht so einfach "durch" bei Deinem Pferd?

 

Wenn Du ein klares System hast, um reelle Anlehnung zu erreiten, sind "Nicht-Wissen" und "Nicht-Können" ganz rasch Schnee von gestern…

Reite Dein Pferd systematisch "dran" und "durch", das ist wie ein feiner Dialog im Sattel, den Du stetig führen darfst!

Die gute Nachricht ist: Du kannst den "Stromfluss Deiner Hilfen durch den Körper Deines Pferdes" ganz leicht in Gang bringen.

Alles, was Du dafür brauchst sind 3 einfache Zutaten (Impuls, Genicklockerheit, Loslassen), die Du wirkungsvoll und vor allem wiederholbar zu diesem feinen Dialog kombinierst:

"Bist Du noch da? – Ja! – Danke!"

Diesen 3-Schritt-Prozess meisterst Du mit meiner kleinen Technik-Finesse, die ich Dir nachher zeige, spielend leicht. Damit hast Du Dein Pferd zuverlässig "am Band" – und nicht nur Dein Trainer ist mit Dir zufrieden, sondern vor allem auch Dein Pferd.


 

In diesen ersten beiden Anzeichen ging es darum, dass Dein Pferd merklich von Deinen Hilfen kommen kann oder Du vielleicht nicht so recht weißt, wie Du eine solide Anlehnung tatsächlich erreitest.

Was aber, wenn Du schon sehr gut reitest?

Und im Sattel sehr erfolgreich bist?

Nun, ich verstehe ich total und darf Dir aus meinem eigenen Reiterleben (zu meiner schmerzhaften Geschichte trotz Turniererfolgen und – damals nur scheinbar – reeller Anlehnung erzähle ich Dir unten mehr) und aus inzwischen über 18.000 Trainingseinheiten mit Reiter-Pferd-Paaren aller Couleur versichern, dass

in punkto Anlehnung der Teufel wirklich im Detail steckt!

Mit anderen Worten: Oft merken wir gar nicht, dass unser Pferd nicht reell in Anlehnung ist, wir denken, wir machen das alles schon ganz gut – und dann erleben wir auf einmal, dass wir uns geirrt haben (wie gesagt, mehr zu meiner Erfahrung damit, zum Tiefpunkt in meinem Reiterleben unten).

Deshalb achte bitte bei Deinem Pferd sehr genau auf die Erkennungsmerkmale reeller Anlehnung Nr. #3 und #4 – vor allem, wenn Du schon auf hohem Niveau reitest:

 


#3 Spielerischer Präzision an unsichtbaren Hilfen statt  unscheinbarem Mogeln

"Mein Pferd kürzt die Ecken schon mal ab, driftet vom Zirkel, ist schlapp in der Hinterhand, springt im falschen Galopp an oder spannt sich wie ein Flitzebogen zum Durchstarten..."

Es ist leicht, über solche Kleinigkeiten hinweg zureiten – und mein Mantra lautet auch
"Präzision darf NIE auf Kosten der Freude gehen!"

Aber: Steht Dein Pferd nicht reell an Deinem Sitz – auch wenn es für den ungeübten Betrachter schön aussieht –, lässt es sich nicht mit sanften Hilfen dirigieren. Eine kleine Unachtsamkeit von Dir reicht und schon nutzt es die Gelegenheit für sein eigenes Programm.

Kampf, Druck und oftmals bewusste oder unbewusste Kraftmeierei, die unseren wundervollen Pferden nur Frust bringt, sind die Folgen.

Und nicht zu vergessen: die Angst vor Kontrollverlust, die uns selbst so gern im Sattel blockiert…

 

Wenn Dein Pferd aber merkt, dass Du weißt, was Du tust und Du ihm liebevoll-konsequent erklärst, was Du Dir von ihm wünscht …

Das ist, wo die Magie beginnt!

 

Erreite Dir spielerisch, präzise und mit unsichtbaren Hilfen Dein mitdenkendes Verlasspferd, das sich bei Dir sicher und wohl fühlt!

Du hast Hilfe auf Deiner Seite, Du musst das nicht allein machen, denn:

Dein Pferd möchte Dir sooo gern gefallen.

Du musst ihm nur erklären, wie ihm das gelingt.

Mit einer guten Portion Klarheit ist es ebenso leicht, präzise zu reiten wie über Ungenauigkeiten hinwegzuwischen. Sogar viel leichter, denn Dein Pferd spielt aktiv mit!

Je präziser Du reitest – bitte verwechsle das nicht mit ödem Lektionsdrill – und je mehr Freude Du Deinem Pferd dabei vermittelst, desto schneller wirst Du feststellen, dass es Dir entgegenkommt, Dir die Feinheiten, die Präzision anbietet und auch Korrekturen willig annimmt.

Damit sind Widersetzlichkeit und Kontrollverlust Geschichte!


 

 

#4 Optisch schöne Schonhaltung versus geschmeidige Reitpferde-Muskulatur

"Mein Pferd hat nicht die richtige Reitpferde-Muskulatur und es schwitzt gar nicht oder an den falschen Stellen."

Als Reiter bist Du der Fitnesstrainer für Dein Pferd.

An seiner Muskulatur erkennt der Kenner auf den ersten Blick, ob Du diesen "Job" korrekt ausübst: Es hat eine runde, harmonische Oberlinie und die korrekte Reitpferde-Muskulatur, sprich

  • eine kräftige, runde Hinterhand mit ausgeprägten sogenannten "Hosen",
  • einen starken Rücken ohne "Löcher", der mit angehobenem Widerrist elastisch schwingt,
  • eine solide Bauchmuskulatur,
  • eine breite Brustbasis,
  • einen runden, gewölbten Hals, der sich zum Genick hin verjüngt und KEIN "Päckchen" am Unterhals oder "stramme Lenden".

Ohne dass Deine Hilfen wie "Strom fließen", kommst Du an die für Tragfähigkeit, Schub- und Federkraft notwendigen Muskelpartien schlicht nicht heran – Dein Pferd weiß Deinen Trainingsreizen auszuweichen. Oft nimmt es dann unbemerkt statt einer wirklich gesunden Haltung nur eine "Schonhaltung" ein – optisch schön, doch grundgefährlich.

Denn das geht auf Kosten von Gesundheit, Fitness, Rittigkeit und Reitgenuss.

Und wir wissen beide, was das für unser Pferd und für uns bedeutet…

Umso wichtiger ist es, eine solche Schonhaltung zu erkennen und Dein Pferd schon im Ansatz einer solchen wieder in eine gesundheitsförderliche Haltung zu bringen. Denn in dem Moment, in dem wir in seinen Sattel steigen, obliegt uns die Verantwortung dafür, es so zu reiten, dass es trotz unseres Reitergewichts ein Legen lang gesund, geschmeidig und lebensfroh bleibt!

 

Trainiere Deinem Pferd die korrekte "Reitmuskulatur" an, so bleibt es gesund, wird geschmeidig, rittig und durch und durch fit.

Nur wenn Dein Pferd durchlässig ist, kannst Du jede einzelne Partie seines Muskelapparates (v.a. Hinterhand-, Rücken-, Bauch- & Brustmuskulatur) gezielt ansprechen, elastisch machen und kräftigen.

Nur wenn Dein Pferd Deine Hilfen durchlässt, kannst Du seinen Rücken zur schwingenden Rückenbrücke aufwölben, die Dich auf Dauer solide trägt.

Nur, wenn Du in der Lage bist, Schonhaltungen zu verhindern und Dein Pferd gezielt zu "formen" – wohlgemerkt OHNE es dabei in eine Form zu pressen –, wird es seinen Rücken "hergeben", eine harmonische Oberlinie ausbilden und sich in federnder Leichtigkeit bewegen.

Als Fitnesstrainer Deines Pferdes ist DAS Dein Schlüssel zu seiner nachhaltigen Gesundheit und zugleich Basis für jedes sportliche Reiten.

Denn wir beide wissen auch:

  • ohne reelle Durchlässigkeit keine Balance,
  • ohne Balance keine Geraderichtung und
  • ohne Geraderichtung keine Geschmeidigkeit.

Und nur mit Balance, Geraderichtung und Geschmeidigkeit erzielen wir weitere Fortschritte in Durchlässigkeit, Fitness und Rittigkeit.


 

 

Halten wir als Fazit dieser kleinen Gegenüberstellung mangelnder und reeller Anlehnung fest:

In reeller Anlehnung hast Du Dein Pferd körperlich sicher an Deinen Hilfen und es ist auch in Mentaler Anlehnung. Diese solide Verlass-Verbindung im Sattel bedeutet für Dich im Sattel Sicherheit, Rittigkeit und sportliches Reiten in Harmonie.

 

 

Wie Du diese Verlass-Verbindungmit sanfter Technik im Handumdrehen erreitest – ohne Kraftmeierei, Druck oder Drill – und

  • Dich im Sattel (wieder) sicher und wohl fühlst wie Katja, deren Runár vom "wilden Gesellen" zur "Lebensversicherung" reifte,
  • Dein Pferd mit unsichtbaren Hilfen anleitest wie Birgit, die ihren "Verweigerer im Viereck" (Baillando blockierte gern am Richterhäuschen) als "strahlenden Sieger in einer einhändig gerittenen Ehrenrunde" feiern konnte,
  • und Dein Pferd sportlich durch gymnastizierst wie Britta, die ihr Kaderpferd Paul von "in Hektik verpatzten Fliegenden" zur "gelassenen Galopptour" und so zu neuen Erfolgen reiten konnte,

das zeige ich Dir in meiner Verlasspferde-Lehrstunde...

 

Zur Verlasspferde-Lehrstunde bitte hier entlang:

www.smartreiten.com/an-den-hilfen 

 

Geh hin zu Deinem Pferd, reite smart, mit Herz & Köpfchen, sei eins mit ihm – schon heute! 

Für Euren Reitgenuss 🏇💞!

Deine Tuuli

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